Sardinien
Glasklares Wasser, kleine sandige Buchten, ein Motorrad Traum von Kurven auf griffiger Straße
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Wir steuerten auf das einstmals wundervolle Urlaubsparadies der Reichen und schönen Europas zu. Die Smaragdküste Costa Smeralda, die heute auch Reisende mit und ohne Motorrad begrüßt. Für ein paar Tage zum ersten akklimatisieren, entspannen und baumeln. |
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Die Sommerhitze mit ca. 40 Grad hatte uns zugesetzt und wir bekamen unsere festklebenden Motorradhosen nachmittags kaum herunter. Diesen Tag ließen wir mit einem erfrischenden Bad im Meer, Erkundung der Camp Anlage und einem köstlichen Abendessen mit zwei Flaschen Wein im Restaurant ausklingen. Wir wunderten uns über die Mengen, die wir in mehreren Gängen essen sollten und sich natürlich zusammengezählt ein stolzer Preis ergab. Starter und Secondi! |
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Wir wären gerne länger geblieben, auf diesem kleinen Inselparadies! Wer weiß, vielleicht kehren wir hierher noch einmal zurück?
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Sizilien
Feigenkakteen, qualmender Ätna, Espresso, Panini
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In den nächsten Tagen erkundeten wir das kleine, malerische Castelmolo, in der Nähe von Taormina und trafen dort auf einen ausgewanderten Falkner aus Eggenfelden, der eine Vorführung zeigte
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und hielten tags darauf auf den Ätna der Insel zu. Zu unserem Erstaunen gab sich die Straße hinauf zum Ätna alle Mühe, griffig, kurvig und von Bergen umrahmt, uns der schwarzen Rauchsäule rasant näher zu bringen.
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Wir beendeten diesen Tag stilgerecht, umfuhren in der sinkenden Abend Sonne und dem warmen Sonnenlicht Naxos, machten auf der Anhöhe einen besinnlichen Stopp und warfen noch einmal einen Blick auf den Krater, über dem grauer Rauch stand.
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Noch einmal durch die Hauptstadt Palermo, nach Trapani. Wir hatten uns eingeredet von dort aus, eine Fähre nach Tunesien zu buchen. Doch leider waren die Aussichten auf die nächste Fähre am Ende der Woche, Freitag oder Samstag, in weite Ferne gerückt. Erst im Oktober bestand die nächste Möglichkeit überzusetzen. Leider zu spät für uns. Da sollten wir wieder an die Heimreise denken.
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Einige andere Bekanntschaften und Menschen, die in unseren Herzen Spuren hinterlassen haben, berichteten uns manchmal auch Gegenteiliges von ihren Erlebnissen.
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An den Wochenenden brachen die Sizilianer mit ihren Wohnmobilen auf zum großen Barbecue, in gewagten Rangiermanövern auf dem Platz. Es wurde die ganze Nacht gefeiert, egal welcher Altersstufe und mehr als einem Schlaf suchenden Menschen lieb war. Die Ohrstöpsel kamen immerhin auch da gut zum Einsatz. Einmal erlebten wir den nächsten Tag mit Dauerregen und so mancher uns bemitleidender Einheimischer brachte uns Espresso zum Frühstück und Feigenkakteen, die zu unserer Verwunderung bemerkenswert schmackhaft waren. Alles schien trotz allem recht gelassen und so manches, wo wir Mitteleuropäer Zuhause große Schwierigkeiten miteinander haben, wurden dort einfach toleriert. Es machte den Anschein, unter dem Motto: Leben und leben lassen.- Das gefiel uns sehr und steckte an! Sizilien wird uns sicher wiedersehn.-
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Tunesien
Heiß, schmutzig, Oasis
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Bevor wir das Nord östliche Cap Bon und das südliche Wüstengebiet unter die Räder nehmen konnten, taxierten uns Blicke, wo die Pässe gestempelt, die Fahrzeuge registriert und die begehrte Einreisegenehmigung ausgestellt wurde, als europäische "Exoten" an der Zollstelle. Man behandelte uns höflich, aber in den Fängen der Bürokratie dauerte es einige Stunden, bis wir einreisen konnten. Teilweise musterte man uns mit überheblichen Blicken aus der Distanz im Zollhäuschen, teilweise machten sich scheinbar einige einen Spaß daraus, uns irgendwelche Papiere nur unvollständig auszuhändigen und uns wieder zum Schalter zurück zu schicken. Teilweise verschwanden plötzlich Fahrzeugregistrierungspapiere eines Motorrades und als Empfang wurden wir gleich von einem Beamten um Zigaretten und Geld angepumpt. Catch me if you can! Wir hatten nix! |
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Mit der Einreise begann der Ramadan. Karge Zeit für Genussverwöhnte Mitteleuropäer. Cafés und Restaurants hatten tagsüber geschlossen, in der Öffentlichkeit wurde weder gegessen noch getrunken, noch geraucht. |
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Eines unserer Highlights bedeutete die Fahrt in die Sahara, dem kleinen Ort Douz.
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Von dort aus, folgten die nächsten Exkursionen in die Wüste, natürlich auf herkömmliche Weise mit den Kamelen, Sultan und Ali Baba und unserem Führer Nassir, mit dem wir alleine in die Desert zogen und den gigantischen Sternenhimmel und die erhabene Stille erlebten. Anmutende Schönheit, grenzenlose Landschaft, Verwitterung und Erosion sind die Kräfte, die diese bizarren Welten der Wüste modellieren. Glut und Trockenheit, endlose Weiten, Meer aus Sand- inch`Allah! |
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Die Sahara Die Wendekreis wüste entsteht, weil am Äquator warme, feuchte Luft aufsteigt, abkühlt und bereits über den Tropenwäldern abregnet. In großer Höhe strömt die trockene Luft Nord- und südwärts bis zu den Wendekreisen bei etwa 25 Grad Breite. Auf dem Weg kühlt sie so weit aus, dass sie absinkt und als am Boden aufgeheizter Wind wieder am Äquator weht. Fläche: 8,6 Mio. km2
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Einige "hartgesottene" Wüstenfahrer mit Unimogs oder Cheeps , machten auf uns den Eindruck, dass etwas dick aufgetragen wurde. Sowohl mit den Mobilen, als auch mit den Geschichten die erzählt wurden. Einige Damen die mit Roadbook und Handtäschchen umherliefen oder auf dem Beifahrersitz das ihre taten, waren zu beobachten. Der Hund wurde fürstlich versorgt, eine extra Mulde gegraben, das dicke Polster ausgeklappt und für den besten Freund zu Recht gelegt. Es stellte sich heraus, dass manche von ihnen wiederholt seit 20 Jahren, für die Zeit von ca. zwei Wochen, hierherkommen und wir, mehr oder weniger belächelt, als Outsider ignoriert wurden, was uns aber weiter nicht störte. Die Sprache verschlug es meistens, als wir von unserer insgesamt zwei Monatigen Zeit und deren Hintergründen unserer Reise erzählten. |
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Wir schmiedeten Pläne für Ksar Ghilane, dem südlichsten Punkt unserer Tunesien Reise, wo wir nach ein paar Tagen Aufenthalt in Douz, hinfuhren. Der Abschied von Douz fiel uns schwer. Wir lernten dort Silvia und Helmut aus Österreich kennen und verbrachten einige sehr schöne Stunden, mit nachhaltigen Gesprächen, an den Abenden im Camp. Wir werden uns Zuhause wieder sehn!
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Nun war es so weit, es hieß Abschied nehmen von Douz, von Silvia und Helmut und die inzwischen geteerte Route nach Ksar Ghilane anzupeilen.
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Die Streckenlänge belief sich auf ca. 150 km, nachdem wir das bekannte Cafe Bir Soltane passierten, über Haufenweise zugewehte Wege fuhren, die nur noch einen kleinen Streifen Teer, wenn überhaupt, freiließen, wo Kamele die Straße kreuzten und endete für uns im Campment El Biben, wo außer einer unscheinbaren Tanke und ein paar Hütten, Autowracks, Kamelen und Eseln, nichts zu anderes zu finden war. Ein „Eskimodorf“ inmitten der Wüste und ein idyllischer Ort umgeben von Wüstensand und umrahmt von einem Waldgürtel.
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Die wellenförmige Teerstraße endete, Schotter und Sand waren jetzt die einzigen Wege. Mane blieb zweimal stecken. Meiner einer war nicht so mutig und beobachtete das Schauspiel "in weiser Voraussicht", lieber aus der Ferne. |
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Wolken zogen auf und der Wind wehte den Sand in die Dünen. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit und ohne ausreichend Wasser, schien uns hier ein Nachtlager unter diesen Bedingungen aufzuschlagen, nicht die intelligenteste Variante zu sein. Wir entschlossen uns umzudrehen, so lange die Straße noch passierbar war.
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Wir fuhren die 150 km wieder zurück und weiter bis nach Kebili. Am Morgen danach brachen wir auf nach Touzeur.
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Über den Salzsee Chott el Djerid gelangten wir nach Touzeur und im Anschluss daran nach Tamerza. Die Grenze verläuft südlich der Linie zwischen Tamerza , unweit der algerischen Grenze. Hier zieht sich der in Ostalgerien beginnende Schott-Graben bis zum Golf von Gabes. |
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In diesem Gebiet liegen die beiden bedeutendsten Oasengebiete des Landes. Über 3. Mio. Dattelpalmen wachsen hier und gaben der Region den Namen: Bled el Djerid bedeutet Land der Palmen.
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Drehscheibe des Nordens |
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Die Carthage unser Schiff nach Genua legte in La Goulette, unserem Ausgangspunkt bei Beginn der Reise, auch dort wieder ab. |
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Wir haben ihnen hier nur einen groben Ausschnitt unserer Reise vorgestellt und wollen ihnen natürlich nicht die Vorfreude auf unsere Vorträge nehmen.
Helga und Manfred |
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